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Übersicht - Autoren (non-fiction) - Jan Heiner Tück

Jan Heiner Tück
Gelobt seist Du, Niemand
Paul Celans Dichtung - eine theologische Provokation

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Paul Celans Dichtung gehört zu den eindringlichsten und zugleich erschütterndsten literarischen Zeugnissen des 20. Jahrhunderts. Sie ist gezeichnet von der Erfahrung der Shoa, der Vernichtung der europäischen Juden. Dieses Geschehen, dass für Celan biografisch mit Deportation und Tod seiner Eltern verknüpft ist, führt in dem Gedichtband Die Niemandsrose zu einer intensiven Auseinandersetzung mit religiösen Traditionen. Biblische Motive und Hebraismen finden sich dort ebenso wie Spuren der jüdischen Mystik und Anspielungen auf die Passion des Gekreuzigten. Allerdings werden religiöse Motive von Celan nicht einfach übernommen, sondern dem akkumulierten Grauen rückhaltlos ausgesetzt. Ist Celans Dichtung aber deswegen blasphemisch?

Das Buch geht zunächst den Stationen und Brüchen der Biografie nach, gibt einen Überblick über das Werk und skizziert das dichterische Selbstverständnis Celans. Im Zentrum stehen dann Deutungen wichtiger Gedichte aus der Niemandsrose, die die gebrochene Religiosität deutlich werden lassen. Ein dritter Teil versucht die theologische Provokation von Celans Lyrik aufzunehmen, ohne diese für die christliche Rede von Gott zu vereinnahmen: wie vom namenlosen Leid reden und wie den Namen des Unendlichen zur Sprache bringen? Ist angesichts dieser erschütternden Zeugnisse der Glaube an die wirkmächtige Präsenz Gottes in der Geschichte noch möglich? Wie lässt sich zu ihm beten? Gerade Celans Dichtung konfrontiert die Theologie mit der Frage, wie die rettende und versöhnende Kraft ihrer Botschaft weiter zur Geltung gebracht werden kann.

Der Autor
Jan-Heiner Tück, geb. 1967, ist wissenschaftlicher Assistent im Bereich Dogmatik und Liturgiewissenschaft an der Universität in Freiburg und schreibt für die Neue Züricher Zeitung.

Knecht-Verlag, 2000, 176 S.
17,00 Euro
Hardcover
ISBN: 978-3-7820-0847-1



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